Dienstag, 24. Januar 2012

Jonglage, Schnee und tausend Bazaare,,,

Ich habe mir ja einiges vorgenommen was ich hier in Istanbul noch machen will, bevor es wieder nach Hause geht. Übrigens am 3. Februar ist es so weit. Dann heißt es erstmal "bye bye Istanbul". Bis jetzt hab ich nicht mal die hälfte von meiner ToDo-Liste hier abgehackt. Dennoch saß ich nicht nur tatenlos hier rum.

Abant:

Spontan kam die Idee auf, doch Richtung Westen in die Berge zu fahren und dort zu den sieben Seen (Yedigöller) gehen. Morgens ohne konkreten Plan, (und mancher einer auch ohne viel Geld) sind wir in den nächsten Bus eingestiegen und erstmal ab nach Bolu. Dies ist nämlich die größte "Stadt" so in diesem Gebiet. Als wir dann in Bolu im Industriegebiet herausgeworfen wurden, waren wir erstmal nicht so von der Landschaft begeistert. Nach einer kurzen organisatorischen Klarstellung, wo wir am besten eine Bleibe für die Nacht finden können, sind wir erstmal Richtung Bolu Zentrum marschiert, nur um nach ca. 1 1/2 km festzustellen dass uns der Name auf dem Schild irgendwie bekannt vorkommt. Nämlich "Abant"! Da in der nähe waren doch die sieben Seen, also nichts wie hin! Erstmal mussten wir wieder zurück laufen, da Abant in der anderen Richtung war. Zweimal per Anhalter mitgefahren und dann auch noch den netten Autofahrer uns eine Bleibe suchen lassen, sind wir in einer Pension angekommen. Viel Schnee, nur Wald um uns herum, aber keine sieben Seen. Nach einem kurzen Blick auf die Karte die wir in der Pension erhalten haben, konnten wir doch deutlich erkennen, dass Yedigöller doch ganz wo anders ist. Ca. 70 km entfernt von Abant, nämlich nordöstlich von Bolu, wir waren nun südwestlich davon. Auch egal in Abant war es auch sehr schön + einem zugefrorenen See.


Ganz witzige Situation, wie typische Großstadtkinder sind wir in Abant angekommen. Erstmal die nächste Person gefragt, wo den nun Abant sei, hier ist doch nichts ausser einem Haus, einem See und Wald. Der Herr meinte nur, "hier ist Abant". "Ah achso, wir sind schon in Abant?! Und gibt es hier auch einen Supermarkt?". "Ja da drüben."."Diese Scheune da?". "Ja". Ok dann kaufen wir mal in der halb offenen Scheune unser Proviant ein.


Nach ein bisschen rumwandern, Tee trinken, essen und von Hunden verfolgt werden, ging es auch nach einer Übernachtung wieder zurück. Diesmal wollten wir komplett per Anhalter fahreb, welches auch kein großes Problem darstellte. Als wir dann in einem etwas übel riechenden Truck uns reingequetscht hatten und auf dem Weg Richtung Istanbul waren, meinte der Fahrer dass in der Stadt wo er jetzt hinfährt ein Zug nach Istanbul geht. Da wir Lust auf Zug fahren hatten, haben wir da eingewilligt. Und im Nu hat er uns auch schon mit seinem Truck zum Bahnhof gefahren, hat uns noch die Tickets besorgt und hat uns einen schönen Tag gewünscht.


Mavi Kalem:

Hab in der Vergangenheit bereits darüber berichtet, dass ich bei einer Sozialen Einrichtung hier in Istanbul ein Jonglage-Kurs anbieten will. Heute habe wir zu viert 1 1/2 Stunden einen gehalten. 16 aufgedrehte Kindern, die zwischen 7-11 Jahre alt waren und welche ich eigentlich nie so richtig verstanden habe. Mein unglaublich umfangreicher Wortschatz in türkisch sah wie folgt während dem Kurs aus...
Wie heißt Du?; Ja; Nein; Schau; Komm; so; werfen; Ball; Ok; schön; sehr schön; und die Zahlen 1,2 und 3.
Manchmal gab es ein durcheinander, da die Gruppe zu groß war und ein paar zu aufgedrehte Kinder mitgemischt haben. Aber nachdem wir die Gruppe geteilt haben, die eine hälfte gespielt hat und die andere jonglierte, hat es ganz gut geklappt. Immerhin nach 1,5 Stunden jonglieren hat ein Junge bereits ein bisschen mit drei Bällen jonglieren können. Am Freitag geht es in die Zweite Runde.

Hafen Kadiköy

Istanbul:

Soviel konkretes habe ich in den letzten Tagen - bis auf Mavi Kalem und Abant - nicht gemacht. Auf Bazaaren rumgeschlendert, in Kunstausstellungen gegangen und mich einfach weiterhin von der Stadt treiben lassen. Wenn ich hier an irgendwelche bekannten Orte komme oder in irgendeiner bestimmten Situation bin, fange ich bereits schon an, innerlich Abschied zu nehmen.
Wenn ich in Eminönü an dem Kerzenladen oder dem Holzladen vorbei laufe...
...wenn ich von Kadiköy mit dem Bus nach Üsküdar fahre und dort meist ein Obdachloser unter der Brücke anzutreffen ist, der gerade ein Feuerchen macht...
...wenn ich auf dem Schiff meinen Tee schlürfe...
...wenn ich in Kadiköy die Szene-Kneipen durchmache...
...bei rot über die Ampel gehe...
...zum hundertsten Mal auf türkisch geantwortet habe, "Sorry, ich habe nicht verstanden".
...wenn ich mich immer noch über die Stadt wundern kann, wie abgefahren die ist...
...den wunderschönen Sonnenuntergang beobachten kann...
...oder wenn ich den Muezzin rufen höre...
...usw. dies könnte ich jetzt noch ewig weiterspinnen.

Noch kurz was zur Planung der nächsten Tage. Am Wochenende geht es hoch zum schwarzen Meer und nächsten Dienstag bekomme ich besuch mit der ich dann glücklicherweise zusammen nach Hause fliegen kann, dann fällt der Abschied schon nicht so schwer. Und Abschied für immer ist es schließlich auch nicht.



1 Kommentar:

  1. I can't believe there can be so much snow in Turkey! :D I also thank Google for it's traslator - it actually works quite well :D

    Lots of love and greeting from snowy Espoo. Miss you!

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