Sonntag, 25. September 2011

Wort zum Sonntag!

Leicht verschlafen sitze ich gerade bei uns im Garten. Wir haben eine neue Mitbewohnerin bekommen. Sie ist schwarz, sieht sehr süß aus und ist ca. so groß wie meine Hand. Ah und wir haben noch einen weiteren Mitbewohner im Garten, zumindest ist da ein großes Loch. Vorgestellt hat er/sie sich noch nicht.

Meine erste richtige Vorlesungswoche ist um. Währenddessen haben sich nochmals meine Kurse und die Zeiten geändert, der Kurs hat nicht stattgefunden oder ich war zufälligerweise gerade nicht an der Uni um daran teil zu nehmen. Ansonsten scheinen die Kurse sehr interessant zu sein. Hatte diese Woche meinen ersten türkisch Kurs. Die Lehrerin ist eine sehr nette und aufgeweckte Person, welche uns auf einem praktischen Weg schon die ersten Wörter beigebracht hat. Kurs ähnelt zum Teil einer Theateraufführung. Sehr witzig! Und wir sollen immer zeigen was wir meinen und ggf. den Gegenstand dabei anfassen.

Letzten Donnerstag habe ich schwäbischen Abend bei mir daheim gemacht, wo es einen riesen großen batzen Kartoffelsalat gab. War sehr lecker und scheint allen gut geschmeckt zu haben.

Am Freitag war ich dann in Taksim (wo auch sonst?) in einer richtig schön eingerichteten Bar im vierten Stock mit einer richtigen guten Live Band. Musikrichtung kann ich nur schwer sagen, aber auf jeden Fall gute Laune Musik. Danach wollten wir in einen Balkan-Club gehen. Unterwegs haben wir irgendwelche anderen getroffen die ich nicht kannte. Also sind wir mit denen mit.Wir verlassen die große Straße und gehen in einen der vielen kleinen Seitenstraßen. Da es neuerdings verboten ist, Tische auf die Straße zu stellen (wegen Platzmangel), liegen nun Kissen auf dem Boden, wo die Leute sich hinsetzen können. In der Seitengasse schallt mir laute Musik entgegen. Die Leute sitzen auf den Kissen, tanzen, feiern. Irgendwann gehen wir in ein Haus. Treppen rauf, Treppen rauf, weiter, weiter, weiter. Im obersten Stock angekommen, landen wir auf einer Terrasse wo mir schon angenehme elektronische Musik entgegenkommt. Ich mag diesen Platz, somit beschließen wir die Nacht hier zu verbringen...mit tanzen.

Genau mein Style, i like!

Am Samstag wurde ich zum Frühstück mit anderen Studenten eingeladen (Frühstück um 13 Uhr). Danach sind wir auf die europäische Seite nach Eminönü gegangen. Nach einer weile planloser Lauferei (wir waren alle sehr müde), sind wir auf den Bazar gegangen und haben essen für die nächsten Tage eingekauft. Ah als Anmerkung: Oft steht in Reiseführern das an vielen Orten gehandelt wird. Ich habe bis jetzt noch nicht einmal gehandelt, da meistens die Preise angeschrieben sind. Kommt hier einfach auf den Bazar an und meistens wird in den Touristengebieten gehandelt. Die Einheimischen haben nämlich selbst auch keine Lust zu handeln.


Und nun die Auflösung wegen den Schafen. Konnte es vielleicht schon jemand erraten? Ist ein religiöses Ritual. Nach dem die Schafe ein Monat dort verweilen wird ein Fest gefeiert. Was dann passiert kann man sich ja denken. Gibt es nur in den sehr traditionellen Stadtvierteln und soll wohl nicht sehr gut riechen...



Montag, 19. September 2011

Über angemalte Ziegen und tanzende Menschen auf der Straße

Ist jetzt schon fast eine Woche her dass ich das letzte Mal etwas geschrieben habe, aber ich war entweder unterwegs oder einfach zu müde dazu ;-) Reizüberflutung pur!
Deshalb nur eine "kurze" Zusammenfassung der letzten Woche.



Über mein Studium:

  • Nochmals kleine Änderungen in meinem Vorlesungsplan. Voraussichtlich Montagnachmittags frei und Dienstag den ganzen Tag. Von Mittwoch bis Freitag habe ich von 9-16 Uhr Vorlesungen. Könnte besser sein, aber man kann ja nicht alles haben. Und ist ja auch nicht schlimm wenn ich "mal" nicht da bin...
  • Letzten Freitag waren wir Nachmittags mit unserer Fotografielehrerin (Dokumentarfotografie) in einer Fotoaustellung auf der euopäischen Seite. Nach ca. 2 Stunden mit öffentlichen Verkehrsmittel und gefühlte 10 Mal umsteigen waren wir endlich da. Eine Ausstellung in einer Shopping-Mall über Krieg, Unterdrückung, Umweltkatastrophen und andere Lebensarten auf der ganzen Welt. Warum in einer Shopping-Mall? Einfach um eine breiter Masse zu erreichen und über bestimmte Geschehnisse aufzuklären. Es waren sehr eindrucksvolle Bilder dabei die sich in mein Kopf gebrannt haben. Demzufolge ein guter Einstieg über Dokumentarfotografie.
  • Heute hatte ich meinen ersten regulären Kurs "Introduction to Communication". Sehr interessant, hier kann ich - gehe ich mal davon aus - viel über verbale und non-verbale Kommunikation lernen. Da ich der einzige Ausländer in diesem Kurs bin, wird nur wegen mir der Kurs auf englisch gehalten. Die türkischen Studenten haben trotzdem mit mir geredet und machten einen interessierten Eindruck.
  • Erstes Erfolgserlebnis, ich konnte eine türkischen Studentin überzeugen das Deutschland nicht nur aus Nazis besteht. Soso, Aufklärungsarbeit an der Uni muss wohl her...
  • Das Wort "vegetarian" ist hier wohl nicht so bekannt. Ich war heute mit einem Studenten aus Köln der ebenfalls an meiner Uni ist in der Mensa essen.Er hat versucht der Verkäuferin klar zu machen, dass er kein Fleisch auf seiner Pizza haben will, deshalb bekam er eine mit extra viel Würstchen drauf. Ich musste mir das Lachen sehr verkneifen, er fand es wohl nicht so witzig.


Rund um Istanbul: Was mir gerade zur vergangenen Woche einfällt

  • Ich war gestern in Kadiköy am Hafen. Ich sah eine kleine Gruppe neben einem Auto, welche zu einer schnellen türkischen (fast schon elektronischen) Musik, eine Art Volkstanz auf der Straße aufführt. Als ich nach ca. 20 Minuten wieder vorbei lief, war dort eine breite Masse auf der Straße welche alle ausgelassen tanzten und sichtlich Spaß hatten. Sehr schöne Sache! In Deutschland wäre nach spätestens 15 Minuten die Polizei da und würde nach einer Genehmigung fragen.
  • Letzten Samstag habe ich eine lange Boot-Tour mit anderen Erasmus-Studenten gemacht. Als auf einmal türkische Musik lief, fingen alle türkischen bzw. die Studenten aus den östlichen Ländern sofort an zu tanzen. Die langweiligen Europäer saßen da und haben zugeschaut.
  • Letzten Samstagabend war ich dann auf einer Erasmus-Party. War wohl das erste und letzte Mal dass ich auf so eine Party gehe. Nur gut dass wir dann einen einheimischen getroffen haben, der uns dann was besseres gezeigt hat.Dieses Wochenende gehe ich gleich von vorneherein nur mit einheimischen Weg. Nichts gegen Erasmus-Studenten, aber Erasmus-Party sucks ;-)
  • Ich sehe manchmal am Straßenrand ein Schild mit einem angemalten Schaf darauf. Darunter steht dann das echte ebenfalls angemalte Schaf. Konnte noch nicht herausfinden was mit denen gemacht wird. Muss da mal nachfragen.
  • War letzten Mittwoch in einer guten Kunstausstellung, welches in der Vergangenheit oft durch ihren kritischen Äußerungen rund um die Politik aufgefallen ist. Ich glaube Istanbul hat in dieser Richtung noch vieles zu bieten.
  • Total nett! Bin in meiner Straße der einzige Ausländer. Der Verkäufer auf der anderen Straßenseite, grüßt mich schon jedes Mal mit einem breiten Grinsen, wenn ich das Haus verlasse. Einmal wollte er mir ohne Worte erklären, dass er nicht nur normale Milch hat, sondern auch Milch mit weniger Fett :-)
  • Durfte irgendwann letzte Woche mitten in der Nacht zuhören, wie sich zwei türkische Nachbarinnen, jeweils aus ihren Fenstern raus, sehr laut gestritten haben. Blöd nur dass ich nichts verstanden habe, wäre bestimmt sehr spannend gewesen.
  • Saß in meiner WG auf der Terrasse, als ich beobachten konnte wie es plötzlich Reis regnet. Jetzt haben wir ganz viele Vögel im Garten...vielleicht haben die Nachbarn über uns auch gerade Rocky Horror Picture Show angeguckt - da wird auch mit Reis geworfen.
  • Die schönsten Sonnenuntergänge konnte ich bis jetzt hier beobachten. Einfach schön, am Hafen zu sitzen und die letzten Sonnenstrahlen auf dem Wasser wiederspiegeln zu sehen.










Dienstag, 13. September 2011

Welcome to Turkey!

Ich habe nicht gut geschlafen und bin etwas aufgeregt. Ich fange an zu realisieren dass ich hier nicht Urlaub mache auf einem Kurz-Trip in Istanbul, sondern das nächste halbe Jahr hier leben und studieren werde.
Mit dem Bus fahre ich ca. 40 Minuten zur Uni. Es gibt nur einen Eingang hier zum Campus, der durch ein Kontroll-Punkt abgesperrt ist. Ich laufe auf das Gelände, mit mir ganz viele andere Erasmus-Studenten. Mir kommt es vor das fast jeder dritte oder vierte Erasmus-Student deutscher ist. Ich treffe sofort welche aus Tübingen und Freiburg. Zusammen gehen wir zum "Orientation Meeting".

Die Yeditepe Universität ist eine private Uni und das sieht man auch. Alle Gebäude sind aus Marmor, vor den Gebäuden besprenkeln Brunnen den Pflasterstein. Fitnesscenter, Swimming-Pool, Friseur, Shopping-Center, Restaurantes und Cafes dürfen hier natürlich nicht fehlen.


Nach einer langweiligen blabla-Rede von blabla-Leuten werden wir unseren jeweiligen Studiengängen zugeteilt. Nun sollten eigentlich ein zugewiesene einheimischer Student der Gruppe den Campus zeigen und mit uns in der Mensa essen gehen. Auf dem Weg zur Mensa, redet er kurz mit einem anderen Studenten und erzählt uns dann wo er jetzt mit uns hingehen will. Es ist 13.30 Uhr und ich frage ihn, ob wir jetzt nicht in die Mensa gehen wollten um was zu essen. Er überlegt kurz, redet wieder mit dem anderen Studenten und sagt dann wieder auf englisch, dass wir zuerst essen gehen.
Die meisten sind schon fertig mit Essen und warten draußen vor der Mensa. Und warten, und warten, und warten! Ein paar von der Gruppe sind bereits schon weiter gezogen. Ich gehe wieder in die Mensa um zu schauen wo unser "Guide" ist. Er ist weg, hmm... ok hatte wohl keine Lust mehr uns den Campus zu zeigen.



Ich beschließe mit einer anderen Studentin nun zu unserem Koordinator zu gehen und unseren Vorlesungsplan zusammen zu stellen. Die Dame ist sehr nett und will sich sofort Zeit für uns nehmen. Doch ein Problem ist da noch. Ich hätte mein originales Dokument (Learning Agreement) mitbringen sollen, da sie nur die Kopie hat. Ich sage ihr, dass die Yeditepe Uni mein original hat. Sie überlegt kurz und ruft dann im international office an mit dem Resultat, dass ich doch bitte da hingehen soll und mein Original abholen und dann wieder kommen soll. Also gehe ich da hin...angekommen durchsucht die Dame die Ordner nach meinem Namen und findet meine Akte. Sie sagt zu mir, dass sie nicht das Original hat, weil sie es zu meiner Koordinatorin geschickt hat. Sie ruft dort an. Nachdem sie aufgelegt hat, sagt sie mir dass meine Koordinatorin das Original verloren hat. Und bittet mich folgendes:
Ich soll bitte mein Learning Agreement nochmal ausfüllen, es an meine Heimathochschule schicken, die sollen ein Stempel drauf setzen, es zu mir schicken und ich soll es dann ihr bringen damit sie ein Stempel drauf setzen kann und dann soll ich zu meiner Koordinatorin wieder gehen.
Ja danke für das Gespräch, es ist zwar nicht meine Schuld aber natürlich werde ich es tun (versichere ich ihr). Danach gehe ich trotzdem gleich wieder zurück an meine Fakultät. Im Büro dort angekommen, sucht die Koordinatorin bereits die Ordner nach meinem Dokument. Und findet es tatsächlich irgendwo mitten drin. Sie entschuldigt sich vielmals und will mit mir nun mein Vorlesungssplan zusammenstellen. Nach 1 1/2 Stunden endlich fertig.Resultat? Nicht eine Vorlesung die ich im Vorfeld belegt habe, steht nun auf meinem Vorlesungssplan. Entweder der Lehre spricht kein englisch, der Kurs ist bereits voll oder den Kurs gibt es gar nicht mehr.
Und wozu habe ich jetzt meine Learning Agreement gebraucht?
Als ich das meiner Mitbewohnerin erzählt habe sagte sie nur mit einem grinsen:
"Welcome to Turkey"

Nett sind sie trotzdem alle an der Uni, nur die Orga ist halt "etwas" anders als ich es gewöhnt bin ;-)

Teil 2 - First weekend is over...

Nach dem wir am Sonntag ausführlich gebruncht haben, bin ich das erste Mal alleine auf Tour gegangen. Bei der Überquerung der Straßen, habe ich mich dennoch an die Passanten um mich herum orientiert, um nicht über den Haufen gefahren zu werden.

 

Vom Hafen aus in Üsküdar - Bosporus-Brücke

   

Immer noch am Hafen in Üsküdar, hab mich nur umgedreht und weiter fotografiert 

Nach meinem Stadtrundgang wurde ich von Freunden zum Essen nach Kadiköy eingeladen (Stadtteil süd-östlich von Üsküdar). Was es gab? Ein riesen großer gegrillter Fisch - welcher fast nicht auf mein Teller gepasst hat, irgendein grünes Seezeug, eingelegtes etwas ,Salat mit Pfefferminze und so eine Art riesen Radischen. Zum Trinken gab es natürlich Raki und irgend ein rotes Wurzelgetränk welches abwechselnd mit dem Raki getrunken wird.
Das Essen war sehr, sehr lecker insbesondere der Fisch und das Seezeug (ist mit Knoblauch und Zitrone angemacht). Nur an die Getränke muss ich mich noch gewöhnen, da ich kein Anis mag und das komische Wurzelgetränk nach Salz und ähm sonstwas geschmeckt hat.

Auf dem Heimweg bin ich das erste mal Dolmus alleine gefahren. Ich habe mir extra aufschreiben lassen, was ich nochmal sagen muss wenn ich aussteigen will. Nachdem ich laut "inecek var" zum Fahrer vorgerufen habe, hielt er sogar an. Ein wenig Stolz bin ich dann nach Hause gegangen. Mein erstes Wochenende ist vorüber und ich fühle mich nicht mehr ganz so verloren in dieser unvorstellbar großen Stadt.


Zum Schluss noch ein Bilder vom Sonnenuntergang in Istanbul, sehr sehr schön! Da stand ich gerade auf einem Dach von einem Wohnhaus.


Und ein Bild von der Straße, in der ich wohne...



Sonntag, 11. September 2011

Saturday Night!

Gestern (Samstag) musste ich erstmal die typischen Dinge erledigen, die halt erledigt werden müssen - Geld abheben, einkaufen gehen, Zimmer einrichten and something else.
Gestern Abend waren wir dann im bekannten Partyviertel Taksim. Als ich dort angekommen bin, wurde ich fast erschlagen von dieser partyfreudigen Menschenmasse die mir entgegenkam. So viele Eindrücke auf einmal, tanzende Menschen auf der Straße, überall Beleuchtung (die zum Teil wie Weihnachtsbeleuchtung aussieht), eine Mädchen mit einem Mini-Rock, daneben eine vermummte Person, alte Menschen, junge Menschen, chic angezogene, alternative Menschen und und und.
Es gibt eine große Straße wo sich das Partyfolg durchdrückt, in den kleinen Seitengässchen überall Clubs, Bars, Restaurantes. Wir drücken uns durch, da wir zu einer bestimmten Bar wollen um Freunde zu treffen. Ich höre sämtliche Musikrichtungen neben mir über mir, traditionelles, elektronisches, poppiges.

Da ich gerade mit einheimischen Unterwegs bin, komme ich auch in die "nicht-Touri-Ecken". Wir sitzen in einer fast schon verlassenen Seitenstraße und trinken den typischen Tee der in der Türkei überall getrunken wird. Am Tisch, ein Mix aus türkischer und englischer Unterhaltung (meine nette Mitbewohner übersetzt mir das meiste in englisch). Ich schaue hoch und sehe ein Schild:


Coole Sache, da steht ja mein Name auf dem Cafe-Schild. Ich frage ob es eine Bedeutung hat im Türkischen. Hat es wohl nicht, es ist halt ein Name welcher anders ausgesprochen wird und zwar mit dem "n" am Schluss. Und es ist einfacher, meinen Namen auf türkisch zu sagen.

Wir sind müde und wollen nach Hause gehen. Wir laufen an Ständen vorbei wo man "frischen" Fisch kaufen kann. Ja es ist Nachts und wir sind im Partyviertel, aber in Istanbul kann man zu jeder Tageszeit und Nachtzeit, sieben Tage die Woche überall, ähm ja alles kaufen.
Wir steigen in ein Dolmush (ungefähr wie ein Sammeltaxi)ein, da dies der schnellste und direkteste Weg auf die asiatische Seite ist. Niemand schnallt sich hier an, jeder vertraut auf die Fahrkünste - welche wirklich gut sind ;-) - des Fahrers. Zimperlich darf ich da jetzt nicht sein, ich denke es kracht gleich, eine Person wird über den Haufen gefahren oder ich muss spucken. Aber wir kommen an, der Satz "inecek var" führt dazu dass der Fahrer an Ort und Stelle anhält und wir aussteigen können.
Ab ins Bett der Samstag geht zu Ende.

So nun liege ich ein Tag zurück mit meinen Erzählungen. Der Sonntag (heute) war nämlich auch sehr ereignisreich, aber es ist schon spät (eine Stunde später als in Deutschland) und Morgen ist mein erster Uni-Tag.

Teil 2 kommt dann morgen!

And for my turkish friends, i'll write an english (short) version soon, because now i'm too tired for that ;-).

Freitag, 9. September 2011

Istanbul, Istanbul

Nach einem traurigen Abschied in Deutschland bin ich in den Flieger gestiegen. Voller Erwartungen saß ich dann im Flugzeug. In mir drin ein Gefühlschaos, Angst, Freude, Trauer und die Überlegung warum ich das überhaupt mache...
Kurz bevor ich in den Flieger gestiegen bin hat mich bereits ein Türke angesprochen, welcher gerade in Deutschland arbeitet und jetzt nach Hause fliegt. Zufälligerweise war neben mir im Flugzeug noch ein Platz frei, sodass er sich doch gleich zu mir gesellt hat. Und dann haben wir über den ganzen Weg gequatscht und gelacht, welches meine Vorfreude auf Istanbul erheblich gesteigert hat und mir die Ängste genommen hat.

Nun fliegen wir gerade über Istanbul, mir stockt der Atem. So riesig, so beeindruckend, so faszinierend. Und das Meer und der Bosporus. Und überall die Minaretten der Moscheen. Wir landen, mein Gepäck ist sogar auch angekommen. Ich gehe aus dem Flughafen raus, vor mir ein Meer von Bussen die in sämtliche Richtungen fahren. Ich finde ein Bus mit der Aufschrift Kadiköy, oh ja da muss ich ja hin und steige prompt ein. Ich ruf meine neue Mitbewohnerin an und sage ihr dass ich im Bus sitze. Ich lege auf und bemerke auf einmal das die Busnummer nicht die ist die ich zu hoffen geglaubt habe (im Vorfeld hat mir meine Mitbewohnerin gesagt dass ich in E10 nach Kadiköy einsteigen soll). Wo fahre ich den jetzt hin? Busnummer E16? Also rufe ich meine Mitbewohnerin nochmal an und sage ihr die Nummer von der Buslinie durch, "no problem, i'll check that". Kurze Zeit später kommt eine SMS, "Buslinie gibt es nicht im Internet, check mal wo Du hinfährst". Ich frage mein Nebensitzer. Er versteht zwar kein Englisch weiß aber anscheinend was ich meine, frägt kurz den Busfahrer etwas und sagt nur ein Wort zu mir: "OK". Gut, also will ich meine Mitbewohnerin anrufen und ihr sagen dass ich wahrscheinlich ebenfalls in Kadiköy am zentralen Busbahnhof rauskomme (davon bin ich nämlich jetzt einfach ausgegangen)...aber keine Geld mehr auf dem Handy. Hmm...blöd gelaufen, ja wird schon klappen, sie kommt da bestimmt auch hin.
Ich komme am Bahnhof an, ein riesen Gewusel, Busse, Menschen, Autos, Wasserverkäufer und ich. Mittendrin. Wie will ich den hier überhaupt jemand finden? Also mache ich erstmal ein Bild von der schönen Hintergrundkulisse:


Und dann setzte ich mich einfach hin, wo ich glaube dass sie mich findet und schaue dem Treiben zu.
Oh das könnte Sie sein, die gerade an mir vorüber läuft, ich sage ihren Namen. Sie reagiert nicht, war sie wohl doch nicht, kenne sie ja bis jetzt nur von Bildern. Ich warte also weiter. Ich schaue nach rechts und sehe eine Menschenmasse gerade über die Straßen laufen. Und mittendrin sehe ich sie und sie sieht mich auch gleich. Nach einer herzlichen Begrüßung steigen wir gleich in den nächsten Bus ein, der in unser Stadtteil fährt. Währenddessen tratschen wir gleich drauf los. Ich schaue raus, ich habe überhaupt keine Orientierung wo ich bin. Die Stadt ist soo groß und überall Menschen, Autos, Busse, Hochhäuser und natürlich Moscheen. In unserem Stadtteil angekommen, laufen wir nur zwei Minuten zu unserer Wohnung. Auf der Straße ein reges Treiben. Ah da kann ich meine Lebensmittel kaufen, ah und da kaufe ich also mein Wasser bei dem Jungen.

Endlich da, eine kleine Oase in Form einer Wohnung in dieser unglaublich lauten Stadt. Eine sehr schöne Wohnung und ein kleiner Garten ist sogar auch dabei. Und noch eine Mitbewohnrin, sie heißt Lauryin oder so ähnlich und sie ist total verschmusst und schnurrt die ganze Zeit :-)

Fazit des Tages: Istanbul wird mir gefallen, auch wenn ich mich wahrscheinlich ständig verlaufen werde!

Ah und morgen kriege ich eine private Führung durch Istanbul + Nightlife in Taksim (ein Partyviertel in Istanbul).

Mittwoch, 7. September 2011

Flat in Istanbul

Nach langer und "intensiver" Suche, habe ich eine WG in Üsküdar gefunden. Da wohne ich dann mit einer jungen und netten Türkin zusammen.Auf der Karte unten ist das Zentrum (sofern man von "einem" Zentrum reden kann) von Istanbul zu sehen.


Üsküdar liegt auf der asiatischen Seite in Istanbul und ist noch sehr traditionell geprägt. Wie auf der Karte links zu erkennen ist, habe ich es nicht weit bis zum Bosporus und dem Marmarameer. Als Randnotiz: der Bosporus verbindet das schwarze Meer mit dem Marmarameer und trennt die europäische Seite von der asiatischen Seite in Istanbul.

Unterhalb von meiner neuen Bleibe, ist eine große grüne Fläche auf der Karte zu sehen. Zuerst dachte ich, dort einen riesen großen Park zu erkennen. Im Reiseführer habe ich aber dann gelesen dass dies ein muslimischer Friedhof ist. Irgendwo habe ich auch aufgeschnappt dass es sogar der größte der Welt sein soll, ob das stimmt gilt noch heraus zu finden.

Die Yeditepe Universität - wo ich dann studieren werde - ist ca. 14 km entfernt von meiner WG, also für Istanbuler Verhältnisse noch ziemlich nahe.